Die vollständige Bibel gibt es jetzt in 648 Sprachen

Loading

Die vollständige Bibel gibt es jetzt in 648 Sprachen

11.05.2017

Neuer „Global Scripture Access Report“ der Bibelgesellschaften
Stuttgart. Die vollständige Bibel ist jetzt in 648 Sprachen übersetzt. Dies teilte der Weltverband der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) im aktuellen „Global Scripture Access Report“ mit. Das Neue Testament ist in weiteren 1 432 Sprachen übersetzt, zumindest einzelne biblische Schriften sind in 1 145 Sprachen erschienen. Damit gibt es in 3 225 Sprachen mindestens ein Buch der Bibel. Sprachforscher gehen von weltweit rund 6 900 lebenden Sprachen aus. Stichtag der Statistik ist der 1. Januar 2017.

Bibelgesellschaften in aller Welt waren im vergangenen Jahr an der Fertigstellung von Übersetzungen in 61 Sprachen beteiligt. Diese Sprachen werden von mehr als 428 Millionen Menschen genutzt. Bei 17 dieser Übersetzungsprojekte entstand erstmals eine vollständige Bibel in der jeweiligen Sprache, bei 6 ein Neues Testament und bei 7 weiteren wurde ein einzelnes biblisches Buch oder ein Abschnitt der Bibel übersetzt.

Zu den Sprachen mit einer erstmals vollständigen Bibel mit dem Alten und dem Neuen Testament gehört zum Beispiel Tartarisch, eine Turksprache mit etwa 5,2 Millionen Sprechern vor allem in Russland. Vollständige Bibeln für Minderheitensprachen der Lisu und Yi in China erschienen ebenfalls zum ersten Mal. Gefördert wurden die Projekte in China auch durch die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft.

Zugleich erschienen in 28 Sprachen revidierte Ausgaben oder Neuübersetzungen der Bibel. Sie sind nötig, weil sich Sprachen ständig weiter entwickeln. Zu den revidierten Ausgaben gehört auch die Lutherbibel 2017, die bei der Deutschen Bibelgesellschaft im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland erscheint. Mit geschätzten 98 Millionen Sprecherinnen und Sprechern erreicht Deutsch die größte Sprecherzahl unter diesen Projekten.

Ein weiterer Schwerpunkt der bibelgesellschaftlichen Arbeit waren Ausgaben für sehbehinderte und gehörlose Menschen. Eine Bibelausgabe in der Blindenschrift Braille umfasst rund 40 Bände. Inzwischen gibt es 44 Sprachen mit einer vollständigen Ausgabe in der Punktschrift. In einer der Zeichensprachen für gehörlose Männer und Frauen gibt es bisher nur die amerikanische Ausgabe des Neuen Testaments. Bibelabschnitte in Zeichensprachen wurden 2016 unter anderem auf Spanisch, Japanisch und Thai erarbeitet.

Die aktuelle UBS-Statistik zur Bibelübersetzung wurde mit Unterstützung anderer Übersetzungsagenturen erstellt. Bibelgesellschaften arbeiten zurzeit weltweit in mehr als 400 Übersetzungsprojekten. Die Vorjahresstatistik nannte 563 Sprachen für komplette Bibelübersetzungen, 1 334 für Übersetzungen des Neuen Testaments und 1 038 für Übersetzungen der Bibelteile.

„Es bleibt ein Privileg und eine Herausforderung für neue Bibelübersetzungen zu arbeiten“, sagt Alexander M. Schweitzer, Leiter der Übersetzungsabteilung im Weltverband. „Wir beten dafür, dass es auch in diesem Jahr so bedeutende Fortschritte gibt wie 2016.“ In Deutschland wird diese Arbeit vor allem durch die Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelgesellschaft unterstützt. Sie ist dafür weiter auf das stetige Engagement von Spenderinnen und Spendern angewiesen. Weitere Informationen zum Bibelsprachen-Report gibt es unter www.die-bibel.de/weltbibelhilfe.

Der Weltverband der Bibelgesellschaften zählt 148 Mitglieder und ist in mehr als 200 Ländern aktiv. Zu den Mitgliedern gehört auch die Deutsche Bibelgesellschaft. Aufgaben sind die Übersetzung, Herstellung und Verbreitung der Heiligen Schrift.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die folgenden im Rahmen der DSGVO notwendigen Bedingungen müssen gelesen und akzeptiert werden:
Durch Abschicken des Formulares wird dein Name, deine Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Die Mail-Adresse wird jedoch nicht veröffentlicht. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung.