So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten – wie?

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Sieben Grundsätze für das Verständnis der christlichen Lehre

Was meinte Jesus Christus, als er in der Bergpredigt an seine Zuhörer appellierte: „So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5,16)?

Wenn wir zu seinen Nachfolgern gehören wollen, sollten wir ein grundlegendes Interesse daran haben, zu verstehen:

  • Was bedeutet es, sein „Licht vor den Menschen“ leuchten zu lassen?
  • Von welchen „guten Werken“ spricht Jesus?

Liegt der Schlüssel in einem fundierten Bibelverständnis? Ja, allerdings kommt es maßgeblich darauf an, was unter „Bibelverständnis“ konkret zu verstehen ist. Ohne die Bibel wäre es selbstverständlich überhaupt nicht möglich, diese Fragen zu beantworten. Die Bibel ist die eigentliche, die fundamentale Informationsquelle.

Woher wollten wir wissen, was Jesus lehrte, hätten wir nicht die Evangelien?

Ohne die Apostelgeschichte hätten wir keine Vorstellung davon, wie sich die christliche Lehre von Anfang an verbreitete.

Stünden die Briefe des Neuen Testaments nicht zur Verfügung, wie wollten wir Kenntnis erlangen über die praktische Umsetzung des Christentums, über Details bezüglich der Gemeindeordnung, über das Thema Auferstehung oder sonstige grundlegende christliche Lehren?

Bibel- und Glaubensverständnis

Andererseits darf nicht davon ausgegangen werden, dass so umfangreiche Kenntnisse, wie man sie z.B. durch ein Theologiestudium erlangen kann, die Voraussetzung dafür sind, ein „echter“ Christ zu sein. Seit wann besteht die Möglichkeit, Theologie zu studieren überhaupt? Die Urchristen – die Christen des ersten Jahrhunderts nach Christus – jedenfalls hatten nicht Theologie studiert. Die Apostel und eine Vielzahl weiterer Männer und Frauen wurden von Jesus Christus persönlich mit seiner Lehre vertraut gemacht. Sie ihrerseits waren diejenigen, denen Jesus den Missionsbefehl gemäß Matthäus 28,18-20 gab und die er laut Apostelgeschichte 1,8 beauftragte, bis „in den entferntesten Gegenden der Erde“ seine Zeugen zu sein.

Der Bericht der Apostelgeschichte lässt erkennen, dass auf diese Weise das Evangelium über Jesus Christus in viele Teile des Mittelmeerraums verbreitet wurde. Mitte des ersten Jahrhunderts (zwischen 53 und 60 n. Chr.) schrieb der Apostel Paulus an die Gemeinde in Kolossä (1,23), dass das Evangelium „überall in der Welt verkündet worden“ sei. Zu dieser Zeit waren wesentliche Teile des Neuen Testaments noch gar nicht niedergeschrieben. Wenige Christen dürften über Abschriften der vorhandenen Schriften verfügt haben; sie waren in der Regel mündlich belehrt worden. Was war unter dieser Voraussetzung der Inhalt ihres Glaubens?

Sie glaubten das, was christliche Evangelisten ihnen mündlich vermittelten und im Laufe der Zeit das, was die Apostel ihnen in Form von Briefen mitteilten. War diese Art der Verbreitung der christlichen Lehre nicht etwas „unsicher“? Interessanterweise war es der Weg, den Jesus Christus, der Sohn Gottes und unser Erlöser als den Weg beschrieben hatte:

Wie evangelisierten die ersten Christen?

„Jesus trat auf sie zu und sagte: »Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt«“ (Matthäus 28,18-20).

So wie Jesus sich ausdrückte, hatte er in erster Linie die mündliche Verbreitung, das Weitererzählen seiner Lehren im Sinn. Es fällt auf, dass Jesus seinen Jüngern versicherte, dass er mit aller Macht im Himmel und auf der Erde ausgestattet ist und dass er bis zum Ende der Welt bei ihnen wäre. Das sollte ihnen die Sicherheit geben, dass er sie dabei unterstützen würde, Menschen zu „Jüngern“ (d.h. zu Schülern) zu machen und diese zu lehren, alles zu befolgen, was er ihnen geboten hatte.

Auch Jesu Formulierung in Apostelgeschichte 1,8 bringt zum Ausdruck, dass er an eine mündliche Evangelisation dachte:

„Aber wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, werdet ihr mit seiner Kraft ausgerüstet werden, und das wird euch dazu befähigen, meine Zeugen zu sein – in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und ´überall sonst auf der Welt, selbst` in den entferntesten Gegenden der Erde.«“

Sie sollten seine Zeugen sein, das heißt Zeugnis ablegen für ihn. Ein Zeuge macht seine Aussage in der Regel mündlich. Und diese Zeugentätigkeit sollte bis in die „entferntesten Gegenden der Erde“ durchgeführt werden.

Jesus formulierte gegenüber seinen Nachfolgern auch, auf welche Weise die Richtigkeit der Lehren gewährleistet werden sollte, die bis in der entferntesten Gegenden der Erde verbreitet werden würden. Seinen Aposteln selbst versicherte er, dass der heilige Geist (der „Helfer“, „Beistand“) sie an alles erinnern würde, was er ihnen gesagt hatte (Johannes 14,26). Das sind in erster Linie die Dinge, die die Apostel oder Gefährten von ihnen (z. B. Markus und Lukas) in den Evangelien schriftlich festhielten. Außerdem gehören dazu die Briefe der Apostel und anderer Vertrauter von Jesus. In diesen Briefen wurden die Dinge, die Jesus ihnen gesagt hatte, aufgegriffen und näher erläutert. (Auch der Apostel Paulus gehört zu dieser Personengruppe. Er wurde von Jesus persönlich bekehrt und hatte wie die anderen erwähnten Personen persönlichen Umgang mit ihm – allerdings nicht im Fleisch, sondern in seinem geistigen Leib.[1]) Das Versprechen, dass der Heilige Geist sie „an alles erinnern“ würde, ‚was er ihnen gesagt hatte‘, konnte sich nur auf die beziehen, mit denen Jesus persönlich gesprochen hat.

Auf dieser Grundlage, d.h. auf der Grundlage der Aussagen des Neuen Testaments, konnten Menschen im ersten Jahrhundert zum Glauben an Jesus Christus geführt werden.

Wie können wir sicher sein?

Bemerkenswert ist, dass Jesus weitere Hilfe versprochen hat, die nicht nur denen zur Verfügung stand, die persönlich Umgang mit ihm hatten. Diese Hilfe würde über das erste Jahrhundert hinaus bis heute zur Verfügung stehen. Gemäß Johannes 14,15-17 (NeÜ) beschrieb Jesus sie wie folgt:

„Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote befolgen. Und ich werde den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Beistand gibt, der für immer bei euch bleibt. Das ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und ihn nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“

Dieser „Beistand“, der „Geist der Wahrheit“, sollte ihnen für immer zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass sich Nachfolger Jesu auch heute außer auf die Bibel auch auf den Geist der Wahrheit stützen dürfen. Wenn wir die christliche Lehre richtig verstehen wollen, ist es wichtig, beides zu beachten.[2]

Unser Licht leuchten lassen

Auf dieser Grundlage ist es uns möglich, wie wir Jesu Aufforderung aus Matthäus 5,16 umsetzen können, nämlich ‚unser Licht vor den Menschen leuchten zu lassen, so dass sie unsere guten Werke sehen und unseren Vater im Himmel preisen‘. Der wesentliche Punkt ist, dass es nicht nur auf das richtige Bibelverständnis ankommt, sondern darauf, dieses Verständnis in die Praxis umzusetzen und auf diese Weise unser Licht leuchten zu lassen durch gute Werke. Mit diesem Gedanken hat Jesus auch seine Bergpredigt abgeschlossen, indem er an seine Zuhörer appellierte, nicht nur auf seine Worte zu hören, sondern „klug“ zu sein und auch danach zu handeln (Matthäus 7,24.26).

Auch der Apostel Paulus formuliert diese Schlussfolgerung sehr deutlich in Epheser 3,16-19 (NeÜ):

„Er möge euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft beschenken, dass ihr durch seinen Geist innerlich stark werdet; dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in seiner Liebe fest eingewurzelt und gegründet seid; damit ihr zusammen mit allen, die Gott gehören, imstande seid, das ganze Ausmaß zu erfassen, seine Breite, Länge, Höhe und Tiefe; und zu erkennen, was alle Erkenntnis übersteigt: die unermessliche Liebe, die Christus zu uns hat. So werdet ihr bis zur ganzen Fülle Gottes erfüllt werden.“

Wir haben die christliche Lehre also dann wirklich verstanden, wenn wir zum einen das ganze Ausmaß der Erkenntnis (seine Breite, Länge, Höhe und Tiefe) erfassen. Darüber hinaus ist es aber notwendig das zu erkennen, was diese Erkenntnis übersteigt: die unermessliche Liebe, die Christus zu uns hat. Nur, wenn wir diese Liebe in unserem Leben widerspiegeln, sind wir wirklich Christen. Der Schlüssel zu alldem ist gemäß den Worten des Paulus, dass ‚Christus durch Glauben in unseren Herzen wohnt‘.

In diesem Sinne sollen nun „Sieben Grundsätze für das Verständnis der christlichen Lehre“ beschrieben werden – ein paar Werkzeuge zur Hilfe.


Fußnoten:

[1] Vergl. Apostelgeschichte 9; 18,9; 22,6-21; 23,11; 26,12-18; 1. Korinther 11,23; 2. Timotheus 4,17.

[2] Außer in Johannes 14 nimmt Jesus auf diesen „Beistand“ auch in Johannes 15,26 und Johannes 16,13 Bezug.


Sieben Grundsätze für das Verständnis der christlichen Lehre

  1. Grundsätzlich kann jeder aufrichtige Mensch die christliche Lehre verstehen. Dazu ist kein Theologiestudium notwendig (Matthäus 11,25-27; 1. Korinther 1,26-31).
  2. Die Bibel muss der Maßstab für Richtig oder Falsch sein, nicht die eigene (möglicherweise vorgefasste) Meinung (Johannes 17,17; 2. Timotheus 3,16).
  3. Wir müssen um Gottes heiligen Geist bitten und uns von ihm in die Wahrheit leiten lassen (Lukas 11,9-13; Johannes 14,15-17; 15,26; 16,13; Johannes 8,32; Apostelgeschichte 5,32; 1. Korinther 2,12-13).
  4. Bibelaussagen dürfen nicht aus dem Zusammenhang (Kontext) gerissen werden. Der gesamte Kontext muss berücksichtigt werden.
  5. Um Aussagen des Alten Testaments richtig verstehen zu können, müssen wir sie mit den Augen Jesu sehen, nicht umgekehrt. Das Neue Testament bildet im Zweifelsfall den Schlüssel (Matthäus 17,5; Lukas 24,44-47; Römer 7,6; 10,4; Epheser 2,15-16; Hebräer 8,13; 10,16-18).
  6. Bei (theologischen) Themen und Fragen, die erst Jahrhunderte nach Jesu Tod und Auferstehung aufkamen und erörtert wurden, sollte man sich fragen: „Was glaubten die Ur-Christen im 1. Jahrhundert nach Christus?“
  7. Gott ist gemäß der Bibel integer (vollkommen, gerecht, wahrhaftig, gnädig, barmherzig, unparteiisch; Mose 32,4; Psalm 119,137-138; 145,8-9; Matthäus 5,43-48; Lukas 6,35-36; Apostelgeschichte 10,34-35; Jakobus 3,17; Offenbarung 16,7). Das sollte bei der Suche nach Erklärungen für Bibelpassagen beachtet werden, die scheinbar ein unverständliches (schwer zu akzeptierendes) Gottesbild vermitteln. Und:
    Gottes Wesensart ist immer gleich – immer integer (Maleachi 3,6-7; Jakobus 1,16-17).

Die auf den Folgeseiten wiedergegebenen Bibelzitate sind, wenn nicht anders angegeben, soweit aus dem Alten Testament, der Neuen evangelistischen Übersetzung (NeÜ), soweit aus dem Neuen Testament, der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ) entnommen.


1. Grundsätzlich kann jeder aufrichtige Mensch die christliche Lehre verstehen. Dazu ist kein Theologiestudium notwendig

Matthäus 11,25-27 (NeÜ)
Damals rief Jesus aus: „Vater, du Herr über Himmel und Erde, ich preise dich, dass du das alles den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unmündigen offenbar gemacht hast. Ja, Vater, so hast du es gewollt. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden. Niemand außer dem Vater kennt den Sohn wirklich, und niemand kennt den Vater wirklich außer dem Sohn und denjenigen, denen der Sohn es offenbaren will.

1. Korinther 1,26-31
Seht euch doch einmal in euren eigenen Reihen um, Geschwister: Was für Leute hat Gott sich ausgesucht, als er euch berief? Es sind nicht viele Kluge und Gebildete darunter, wenn man nach menschlichen Maßstäben urteilt, nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Herkunft. Im Gegenteil: Was nach dem Urteil der Welt ungebildet ist, das hat Gott erwählt, um die Klugheit der Klugen zunichte zu machen, und was nach dem Urteil der Welt schwach ist, das hat Gott erwählt, um die Stärke der Starken zunichte zu machen. Was in dieser Welt unbedeutend und verachtet ist und was ´bei den Menschen` nichts gilt, das hat Gott erwählt, damit ans Licht kommt, wie nichtig das ist, was ´bei ihnen` etwas gilt. Denn niemand soll gegenüber Gott ´mit vermeintlichen Vorzügen` prahlen können. Ist es bei euch nicht genauso? Dass ihr mit Jesus Christus verbunden seid, verdankt ihr nicht euch selbst, sondern Gott. Er hat in Christus seine Weisheit sichtbar werden lassen, eine Weisheit, die uns zugute kommt. Denn Christus ist unsere Gerechtigkeit, durch Christus gehören wir zu Gottes heiligem Volk, und durch Christus sind wir erlöst. »Wenn also« – um es mit den Worten der Schrift zu sagen – »jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf den Herrn stolz sein.«

2. Die Bibel selbst muss der Maßstab für Richtig oder Falsch sein

Johannes 17,17 (NeÜ)
Mach sie durch die Wahrheit zu Menschen, die ganz für dich da sind! Dein Wort ist Wahrheit.

2. Timotheus 3,16 (NeÜ)
Die ganze Schrift ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt. Ihr Nutzen ist entsprechend: Sie lehrt uns die Wahrheit zu erkennen, überführt uns von Sünde, bringt uns auf den richtigen Weg und erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt. Mit der Schrift ist der Mensch, der Gott gehört und ihm dient, allen seinen Aufgaben gewachsen und zu jedem guten Werk gerüstet.


Eine Hilfe, die Aussagen der Bibel zu verstehen, ist der Gebrauch von verschiedenen Bibelübersetzungen. Dabei sollte mindestens eine Übersetzung verwendet werden, die „wörtlich“ ist, d.h. nahe am griechischen bzw. hebräischen Urtext. Um den Sinn von Aussagen besser zu begreifen, können daneben Bibelübersetzungen oder –übertragungen verwendet werden, die den Text sinngemäß wiedergeben bzw. den Inhalt um– und beschreiben. Wer noch tiefer einsteigen will (ohne Griechisch oder Hebräisch zu erlernen), kann eine Bibel mit lexikalischem Anhang (mit Erklärungen der Bedeutung der griechischen/ hebräischen Wörter) verwenden bzw. eine Interlinear-Übersetzung (unter dem griechischen/hebräischen Text befindet sich eine Wort-für-Wort-Übersetzung ins Deutsche oder Englische).

3. Wir müssen um Gottes heiligen Geist bitten und uns von ihm leiten lassen

Lukas 11,9-13 (Neues Leben)
Deshalb sage ich euch: Bittet, und ihr werdet erhalten. Sucht, und ihr werdet finden. Klopft an, und die Tür wird euch geöffnet werden. Denn wer bittet, wird erhalten. Wer sucht, wird finden. Und die Tür wird jedem geöffnet, der anklopft. Gibt es einen Vater, der seinem Kind eine Schlange hinhält, wenn es um einen Fisch bittet? Oder wenn es um ein Ei bittet, reicht er ihm dann einen Skorpion? Natürlich nicht! Wenn aber selbst ihr sündigen Menschen wisst, wie ihr euren Kindern Gutes tun könnt, wie viel eher wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, den Heiligen Geist schenken.

Johannes 14,15-17 (NeÜ)
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote befolgen. Und ich werde den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Beistand gibt, der für immer bei euch bleibt. Das ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und ihn nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Johannes 15,26 (NeÜ)
Wenn dann der Beistand gekommen ist, wird er mein Zeuge sein. Es ist der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht. Ich werde ihn zu euch senden, wenn ich beim Vater bin.

Johannes 16,13 (NeÜ)
Wenn dann jedoch der Geist der Wahrheit gekommen ist, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen. Denn er wird nicht seine eigenen Anschauungen vertreten, sondern euch nur sagen, was er gehört hat, und euch verkündigen, was die Zukunft bringt.

Johannes 8,32
Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen
und die Wahrheit wird euch frei machen.

Apostelgeschichte 5,32
Wir sind Zeugen für das alles – wir und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.

1. Korinther 2,12-13
Wir aber haben diesen Geist erhalten – den Geist, der von Gott kommt
, nicht den Geist der Welt. Darum können wir auch erkennen, was Gott uns in seiner Gnade alles geschenkt hat. Und wenn wir davon reden, tun wir es mit Worten, die nicht menschliche Klugheit, sondern der Geist Gottes uns lehrt; wir erklären das, was Gott uns durch seinen Geist offenbart hat, mit Worten, die Gottes Geist uns eingibt.

4. Bibelaussagen dürfen nicht aus dem Zusammenhang (Kontext) gerissen werden. Der gesamte Kontext muss berücksichtigt werden.

Es gibt den unmittelbaren Kontext eines Bibelverses, den Kontext im Kapitel davor und danach, den Kontext in themenverwandten Kapiteln anderer Bibelbücher (z.B. den synoptischer Kontext in den Evangelien) sowie den Kontext der gesamten Bibel (Gesamtaussage). Vergleiche Hilfreiche Prinzipien der Bibelauslegung, Kap. 2, Jürgen H. Schmidt. Amazon.de: http://amzn.to/2l44ZyK

5. Um Aussagen des Alten Testaments richtig verstehen zu können, müssen wir sie mit den Augen Jesu sehen, nicht umgekehrt. Das Neue Testament bildet im Zweifelsfall den Schlüssel.

Matthäus 17,5
Während er noch redete, kam plötzlich eine leuchtend helle Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke sprach eine Stimme: »Dies ist mein geliebter Sohn. An ihm habe ich Freude, und auf ihn sollt ihr hören!«

Lukas 24,44-47
Dann sagte er zu ihnen: »Nun ist in Erfüllung gegangen, wovon ich sprach, als ich noch bei euch war; ich sagte: ›Alles, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben ist, muss sich erfüllen.‹« Und er öffnete ihnen das Verständnis für die Schrift, sodass sie sie verstehen konnten, und sagte zu ihnen: »So steht es doch in der Schrift: Der Messias muss leiden und sterben, und drei Tage danach wird er von den Toten auferstehen. Und in seinem Namen sollen alle Völker zur Umkehr aufgerufen werden, damit sie Vergebung ihrer Sünden empfangen. In Jerusalem soll damit begonnen werden.

Römer 7,6
Jetzt aber, wo wir dem Gesetz gegenüber gestorben sind, das uns gefangen hielt, unterstehen wir ihm nicht länger. Wir stehen jetzt im Dienst einer neuen Ordnung, der des Geistes, und unterstehen nicht mehr der alten Ordnung, die vom Buchstaben des Gesetzes bestimmt war.

Römer 10,4
Denn mit Christus ist das Ziel erreicht, um das es im Gesetz geht: Jeder, der an ihn glaubt, wird für gerecht erklärt.

Epheser 2,15-16
[Er] hat … das Gesetz mit seinen zahlreichen Geboten und Anordnungen außer Kraft gesetzt.
Sein Ziel war es, Juden und Nichtjuden durch die Verbindung mit ihm selbst zu einem neuen Menschen zu machen und auf diese Weise Frieden zu schaffen. Dadurch, dass er am Kreuz starb, hat er sowohl Juden als auch Nichtjuden mit Gott versöhnt und zu einem einzigen Leib, der Gemeinde, zusammengefügt; durch seinen eigenen Tod hat er die Feindschaft getötet.

Hebräer 8,13
Indem Gott von einem neuen Bund spricht, erklärt er den ersten für veraltet. Was aber alt ist und ausgedient hat, wird bald ganz verschwinden.

Hebräer 10,16-18
»Der zukünftige Bund, den ich mit ihnen schließen werde, wird so aussehen: Ich werde – sagt der Herr – meine Gesetze in ihre Herzen legen und werde sie in ihr Innerstes schreiben.« Und dann heißt es weiter: »Ich werde nie mehr an ihre Sünden und an ihren Ungehorsam gegenüber meinen Geboten denken.« Wo aber die Sünden vergeben sind, ist kein weiteres Opfer mehr dafür nötig.

6. Bei (theologischen) Themen und Fragen, die erst Jahrhunderte nach Jesu Tod und Auferstehung aufkamen und erörtert wurden, sollte man sich fragen: „Was glaubten die Ur-Christen im 1. Jahrhundert nach Christus?“

Diese Gläubigen waren zweifellos „echte“ Christen, verfügten aber weder über die uns zur Verfügung stehenden Bibelkommentare noch über Bibellexika. Für sie war maßgeblich, was Jesus Christus selbst sowie die Apostel lehrten. Soweit die Gläubigen jüdischer Herkunft waren, hatten sie (durch die Synagogen) bedingt Zugang zu den hebräischen Schriften bzw. zu griechischen Übersetzungen davon.

Um den Glauben der Ur-Christen zu verstehen (und wie sie zu glauben), ist es notwendig, die Evangelien zu kennen, den Bericht der Apostelgeschichte sowie die Briefe des Neuen Testaments. (Bemerkenswert: Obwohl die Christen des ersten Jahrhunderts das letzte Bibelbuch Offenbarung nicht kannten, wurde ihr Glaube von Gott als christlich und echt angenommen.)

7. Gott ist gemäß der Bibel integer (vollkommen, gerecht, wahrhaftig, gnädig, barmherzig, unparteiisch)

5. Mose 32,4
Der Fels: Vollkommen ist sein Tun, ja, alle seine Wege sind recht! Ein treuer Gott, der niemals betrügt, gerecht und gerade ist er!

Psalm 119,137-138
Wahrhaftig bist du, Jahwe, und deine Urteilssprüche sind gerecht. Auch deine Weisungen sind recht, sie bezeugen deine Wahrheit und Treue.

Psalm 145,8-9
Gnädig und barmherzig ist Jahwe, langsam zum Zorn und voller Güte. Jahwe ist zu allen gut, er erbarmt sich aller seiner Geschöpfe.

Matthäus 5,43-48
Ihr wisst, dass es heißt: ›Du sollst deine Mitmenschen lieben, und du sollst deine Feinde hassen.‹ Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen. Damit erweist ihr euch als Söhne eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und lässt es regnen für Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr ´nur` die liebt, die euch Liebe erweisen, was für einen Lohn habt ihr dafür zu erwarten? Tun das nicht sogar ´Leute wie` die Zolleinnehmer? Und wenn ihr nur zu euren Brüdern freundlich seid, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht sogar die Heiden, ´die Gott nicht kennen`? Ihr aber sollt vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Lukas 6,35-36
Nein, gerade eure Feinde sollt ihr lieben! Tut Gutes und leiht, ohne etwas zurückzuerwarten. Dann wartet eine große Belohnung auf euch, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist.

Apostelgeschichte 10,34-35
„Wahrhaftig“, begann Petrus, „jetzt wird mir ´erst richtig` klar, dass Gott keine Unterschiede zwischen den Menschen macht! Er fragt nicht danach, zu welchem Volk jemand gehört, sondern nimmt jeden an, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was gut und richtig ist.“

Jakobus 3,17
Die Weisheit hingegen, die von oben kommt, ist in erster Linie rein und heilig, dann aber auch friedfertig, freundlich und bereit, sich etwas sagen zu lassen. Sie ist voll Erbarmen und bringt eine Fülle von Gutem hervor; sie ist unparteiisch und frei von jeder Heuchelei.

Offenbarung 16,7
Und vom Altar her hörte ich ´eine Stimme` sagen: »Ja, Herr, du allmächtiger Gott, deine Gerichtsurteile sind richtig und gerecht

Und: Gottes Wesensart ist immer gleich – immer integer:

Maleachi 3,6-7
Ich bin Jahwe, ich habe mich nicht geändert. Und ihr habt nicht aufgehört, Jakobssöhne zu sein!“ „Wie alle eure Vorfahren habt ihr mir nicht gehorcht und meine Weisungen nicht beachtet. Bekehrt euch zu mir, dann werde auch ich zu euch umkehren!“, spricht Jahwe, der allmächtige Gott. „Aber ihr sagt: ‘Wieso sollen wir umkehren?’

Jakobus 1,16-17
Macht euch nichts vor, meine lieben Geschwister! Von oben kommen nur gute Gaben und nur vollkommene Geschenke; sie kommen vom Schöpfer der Gestirne, der sich nicht ändert und bei dem es keinen Wechsel von Licht zu Finsternis gibt.


Einleitung (PDF):

Sieben Grundsätze für das Verständnis der christlichen Lehre (PDF):

 

Ein Gedanke zu „So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten – wie?“

  1. Als ich diesen Artikel gelesen habe, ist mir 1.Petr.1.10-12 eingefallen. Petrus erklärt wie die Propheten des AT vorgegangen sind, wenn sie etwas gelesen haben. Sie haben sich erst gefragt: Für wen ist das geschrieben und für welche Zeit.
    Die ganze Bibel spricht zwar zu mir, aber nicht die ganze Bibel spricht von mir (Luther?).
    Diese Vorgehensweise ist elementar um sich zu vergewissern was heute gilt. Müssen wir heute den Sabbat halten? Blutfrage? Substitutionstheologie oder doch Dispensationslehre? Und andere Dinge.
    Um sein Licht leuchten zu lassen, muss man die Bibel für die heutige Zeit lesen. Man muss klar erkennen, welche Dinge in der Vergangenheit galten und welche Dinge erst in der Zukunft gelten werden.
    Ein Ausleger (Bengel?) hat es so formuliert:
    Unterscheide die Zeiten und die Schrift stimmt überein.

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