»Es ist wichtig, wieder mal klar die Kernbotschaft zu bringen«

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»Es ist wichtig, wieder mal klar die Kernbotschaft zu bringen«

06.04.2016

Ein Vers für die Ewigkeit
Auf die interaktive Kampagne «Jesus ist…» folgt die «Aktion 3,16». Darin geht es um das Jesus-Wort aus Johannes 3,16. Initiant Beat Baumann erklärt, was ihn an dem Bibelvers so fasziniert, und warum die Schweiz die christliche Kernbotschaft wieder einmal hören muss.

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Beat Baumann, was bedeutet Ihnen das Bibelwort aus Johannes 3,16 persönlich?
Beat Baumann: Johannes 3,16 fasst die biblische Botschaft zusammen. Er ist ein starker Ausdruck von Gottes Liebe. Mir ist aber auch bewusst geworden, dass es in der biblischen Kernbotschaft um das ewige Leben geht. Auch im Alten Testament sagt Gott: «Ich lege vor euch Segen und Fluch. Entscheidet euch!» Jesus spricht vom breiten und von einem schmalen Weg. In Johannes 3,16 kommen diese beiden Wege vor. Mir gefällt, dass der Fakt von Gottes Liebe, aber auch die Ernsthaftigkeit des Evangeliums im Vers enthalten sind. Wir Christen tendieren manchmal dazu, eine «Wellnessbotschaft» zu vermitteln. Der Vers hilft auch uns, das ganze Evangelium in einer guten und positiven Art rüberzubringen.

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Beat Baumann ist Geschäftsleiter von Livenet sowie Koordinator der Aktion 3,16.

Gehört zum ganzen Evangelium auch das Gericht Gottes?
Ja, dass man ewig verloren gehen kann. Wir haben die Tendenz, dass wir nur noch von Gottes Liebe reden und von Lebensveränderung. Das Evangelium will aber keine zusätzliche «Wellness-Option» sein. Jesus sagt: «Kehrt um und glaubt an das Evangelium!» Wir sollten in unserer Welt davon reden können, ohne dass wir es zu einer Drohbotschaft machen. Es ist darum wichtig, dass die Kombination da ist. Der Vers gibt eine ausgewogene und vollständige Botschaft der Bibel wieder. Unser Land braucht neu Kenntnis davon. In der Romandie hat man eine Umfrage gemacht, was Johannes 3,16 bedeuten könnte. Nur die wenigsten wussten, dass das ein Bibelvers ist. Die Botschaft ist also schon relativ weit weg von den Leuten. Es ist wichtig, dass man mal wieder ganz klar die Kernbotschaft bringt.

Wie kann man diese Botschaft denn konkret vermitteln, ohne dass eine «Drohbotschaft» daraus wird?
Auf das Gegenüber einzugehen und ihm dort zu begegnen, ist wohl der wichtigste Aspekt. Dabei können wir mit einer zeitgemässen und ansprechenden Sprache zuerst von Gottes Liebe sprechen. Ich selbst benutze das Wort «Sünde» nicht isoliert, sondern nur in Kombination mit bekannten Begriffen wie Selbstbezogenheit oder Egoismus. Wenn man in einer egoistischen Grundhaltung lebt, dann bleibt man getrennt von Gott, weil er Liebe ist. Diese Grundhaltung, die uns ja selber stört, kann Gott verändern. Sehr hilfreich ist es auch, das Evangelium aus dem eigenen Leben heraus zu erklären: «Seit ich Jesus persönlich angenommen habe, finde ich wieder einen direkten Zugang zu Gott und spüre seine Nähe in meinem Herzen.»

Das fällt nicht jedem so leicht.
Ich persönlich glaube, dass nicht alle kirchenfernen Menschen so ein Problem damit haben. In einer Kultur, in der Glaube als Privatsache gesehen wird, haben wir Hemmungen, diesen zu bezeugen. Es ist auch oft eine Frage des Einstiegs. Ein Gespräch kann man etwa so beginnen: «Darf ich Ihnen etwas schenken?» Viele verneinen das zwar, aber wenn sie beschenkt werden, sind sie doch positiv überrascht. Oder: «Kennen Sie eines der bekanntesten Zitate der Welt? Es steht in der Bibel, wissen Sie wo?» Manche müssen zuerst einmal hören, dass Gott sie liebt und einen guten Plan mit ihnen hat. Später kann man auf die Hindernisse zu sprechen kommen. Aber dann müssen wir auch sagen, dass Jesus für uns «gebüsst» hat. Er überbrückt die Hindernisse.

Manche versuchen es gerne mit der Brechstange.
Ein Teil von uns Christen wagt es kaum, etwas zu sagen, andere kommen gerne mit der Brechstange, obwohl noch gar keine Beziehung da ist, in der sich der andere wohlfühlt. Ich glaube, das Eingehen auf das Gegenüber ist sehr wichtig, um zu wissen, wo der andere steht. Es gibt nicht unbedingt ein Patentrezept. Aber man sollte probieren, die ganze Botschaft zu vermitteln, ohne dass man das Gefühl hat, es müsste immer sofort geschehen.

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