Acht Gründe für die Glaubwürdigkeit der Bibel

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Acht Gründe für die Glaubwürdigkeit der Bibel

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Ohne Frage: Die Bibel ist ein aussergewöhnliches Buch. Kein anderes Werk hat für vergleichbares Aufsehen in der Weltgeschichte gesorgt. Die Bibel wurde und wird geliebt und gehasst, gedruckt und vernichtet, verbreitet und verboten. Doch hat ein Buch, dessen älteste Schriften fast 3.500 Jahre alt ist, modernen Zeitgenossen überhaupt noch etwas zu sagen? Wie vertrauenswürdig ist die Überlieferung? Im Klartext: Ist die Bibel menschliches Gedankengut oder Gottes Wort?

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Klaus Schmidt, Neutestamentler und ehemaliger Bibelübersetzer, nennt acht Gründe, warum er der Bibel Vertrauen schenkt:

Einzigartig in Entstehung und Einheit

Wie entsteht normalerweise ein Buch? Ein Autor entschliesst sich ein Buch zu schreiben: Er sammelt Material, gliedert, schreibt, ändert und lässt drucken. Wenn ein Buch mehrere Autoren hat wird es komplizierter: Redaktionsgespräche sind nötig, Pläne zur Anlage und zum Inhalt des Buches werden gemacht, der Stoff wird aufgeteilt.

Bei der Bibel waren mehr als 40 Autoren am Werk, die sich bis auf wenige Ausnahmen nicht kannten. Sie konnten sich auch gar nicht kennen, denn sie schrieben das Buch in einem Zeitraum von zirka 1.500 Jahren (ca. 1.400 v. Chr–95 n. Chr.). Die Autoren kamen aus unterschiedlichen Milieus und Kulturen. Sie waren von Beruf Politiker (Daniel), Soldat (Josua), König (David, Salomo), Fischer (Petrus), Arzt (Lukas), Zollbeamter (Matthäus) oder jüdischer Gelehrter (Paulus). Der eine schrieb in seinem Palast, ein anderer in der Wüste und der dritte im Gefängnis. Ihre Schriften entstanden in drei Erdteilen (Afrika, Asien, Europa) und in drei Sprachen (Hebräisch, Aramäisch, Griechisch). Sie wurden innerhalb nur kurzer Zeit nach ihrer Abfassung von den Empfängern als autoritatives Wort Gottes erkannt und als solches respektiert. Man brachte ihnen so grosse Ehrfurcht entgegen, dass man sogar bereit war, sein Leben dafür zu lassen.

Besonders interessant: Obwohl die Schreiber sich nicht absprechen konnten, zieht sich ein roter Faden, vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung. Dort, wo die Schreiber über gleiche Ereignisse berichten, ergänzen sie sich oft, indem sie die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Woher kommt diese Harmonie in der Bibel? Wer zog den roten Faden vom ersten bis zum letzten Buch?

Einzigartig in ihrer Überlieferung

Oft werde ich gefragt: «Woher wissen Sie, dass wir heute den Text haben, der vor zwei oder drei Jahrtausenden niedergeschrieben wurde? Vor der Erfindung der Buchdruckkunst durch Gutenberg 1455 mussten die Bücher ja alle von Hand abgeschrieben werden. Ist es da nicht wahrscheinlich, dass mehr und mehr Verfälschungen in den Text gekommen sind?»

Ein spezieller Bereich der theologischen Forschung beschäftigt sich ausschliesslich damit, wie der Originaltext der Bibel ausgesehen haben mag. Diese Fachleute bestätigen die Zuverlässigkeit der biblischen Überlieferung. Denn von der Bibel existieren mehr Handschriften, als von zehn willkürlich ausgewählten klassischen Werken zusammen. Wenn man von einem antiken Werk fünf oder zehn Handschriften hat, gilt dieses Werk als gut belegt. So sind zum Beispiel von Caesars Gallischem Krieg («De Bello Gallico») nur zehn Manuskripte überliefert worden – das früheste um 900 n. Chr.. Allein vom Neuen Testament kennen wir jedoch über 5.000 griechische Manuskripte, dazu viele Tausend Handschriften von Übersetzungen und Tausende von Zitaten bei Autoren der frühen Kirchengeschichte. Vom Alten Testament existieren zwar weniger Manuskripte, aber diese wurden dafür noch sorgfältiger überliefert. Bis zur Zeit des Humanismus im 15. Jahrhundert lag die Überlieferung in Händen der Juden (Masoreten), die nach einem strikten System höchsten Wert auf eine getreue Abschrift des Textes legten.

Die Genauigkeit des Textes ist dementsprechend frappierend: Im Neuen Testament gibt es maximal zehn bis zwanzig Verse, von denen man nicht exakt weiss, wie sie lauten. In der Regel wird der theologische Inhalt dadurch aber nicht angetastet. Bei säkularen klassischen Werken sind im Vergleich oft Hunderte von Stellen unklar und entstellt überliefert. In punkto Überlieferung ist die Bibel absolut vertrauenswürdig.

Einzigartig in ihrer Verbreitung

Kein anderes Buch der Weltgeschichte hat eine solche Verbreitung erfahren oder wurde so häufig übersetzt. Schon um 200 v. Chr. erschien die erste Übersetzung des Alten Testaments in griechischer Sprache, die so genannte «Septuaginta».

Heute liegen Bibeln und Bibelteile in über 2.000 Sprachen und Dialekten vor und kein zweites Buch kommt in den Verkaufszahlen auch nur annähernd an die Bibel heran. Ob Homer, Thomas von Aquin, Shakespeare, Goethe oder populäre moderne Autoren – die Bibel überragt die Auflagenzahl um ein Vielfaches.

Diese Verbreitung ist um so erstaunlicher, weil die Bibel parallel dazu wie kein anderes Buch der Weltgeschichte verfolgt wurde. Unter römischen Kaisern, im Mittelalter und in der Neuzeit gab und gibt es Bibelverbote. So wurde beispielsweise 1199 von Papst Innozenz III., 1229 auf der Synode von Toulouse und 1233 auf der Synode von Béziers den, Laien das Besitzen und Lesen der Bibel in der Volkssprache untersagt. Auf der Synode von Tarragona (1234) wurde jeder zum Ketzer erklärt, der eine Bibelübersetzung nicht innerhalb von acht Tagen seinem Bischof zum Verbrennen abliefere. Und doch wurde dieses Buch nicht ausgerottet.

Einzigartig in ihrer Aktualität

Wenn ein Buch so alt ist, sollte man vermuten, dass der Inhalt mit unserem Leben heute kaum noch etwas zu tun hat. Tatsächlich bezeugen aber bis heute Millionen von Christen, dass ihr Leben verändert wurde, nachdem sie sich mit der Bibel – und dadurch mit dem, von dem die Bibel spricht – eingelassen haben. Die Gesetze ganzer Nationen sind durch die Bibel massgebend beeinflusst worden. Dieses Buch hat durch seine Impulse in der Reformation die Welt auf den Kopf gestellt. Selbst das deutsche Grundgesetz wäre ohne die Bibel nicht vorstellbar. Seit Jahrhunderten finden über alle Klassengrenzen hinweg Menschen jedes Alters Hilfe und Ermutigung in der Bibel.

Qualitativ hochwertige Zeugen

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Die Bibel unter der Lupe

Die Bibel verdient auch im Blick auf die Qualität der Zeugen unser Vertrauen. Die Schreiber des Neues Testaments gelten als vertrauenswürdig, weil sie über das schrieben, was sie gehört und gesehen hatten, beziehungsweise über das, was sie aus erster Hand überliefert bekamen (siehe 1. Johannes 1,1). Sie können mit Recht sagen: «Wir sind Zeugen von diesen Dingen». Weil viele Beobachter noch lebten und das Christentum viele Feinde unter Juden und Römern hatte, konnten sich die Schreiber Ungenauigkeiten einfach nicht leisten – ganz zu schweigen von bewussten Verdrehungen der Tatsachen! Und einige Male können die Autoren des Neuen Testamentes sogar darauf verweisen, dass die Leser den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen überprüfen können, so zum Beispiel Paulus in 1. Korinther, Kapitel 15. Folglich muss das Neue Testament als kompetente Primärquelle aus dem ersten Jahrhundert betrachtet werden.

Eintreffende Zukunftsvorhersagen

Die Bibel enthält über 3.000 Vorhersagen verschiedenster Art: In Bezug auf einzelne Völker, auf Israel, auf bestimmte Personen und Städte. So sagte zum Beispiel der Prophet Hesekiel Hunderte von Jahren voraus, dass die Stadt Tyrus zerstört und die Ruinen ins Meer geworfen werden würden, um niemals mehr errichtet zu werden (Hesekiel 26). Es kam genau so: Der babylonische König Nebukadnezar war es, der die Stadt zerstörte und später benutzte Alexander der Grosse die Ruinen, um damit einen Damm zu einer küstennahen Insel zu bauen. Dieser Damm kann noch heute besucht werden als stiller Zeuge biblischer Prophetie.

In besonderer Weise berichtet die Bibel auch über Prophetien in Bezug auf den Messias Jesus. So geben Jesaja 52,13, Jesaja 53,12 und Psalm 22 Details über seinen grausamen Kreuzigungstod wieder – Jahrhunderte bevor diese schreckliche Form der Exekutierung von dem Römern überhaupt angewendet wurde.

Erfüllte Prophetie ist etwas, was es in anderer Literatur in dieser Form nicht gibt. Für Christen ist sie ein Hinweis darauf, dass Gott selbst hinter der Bibel steht. Andere Religionen, zum Beispiel der Islam, können auf erfüllte Prophetien nicht verweisen.

Archäologie und Geschichte

Auch die historische Zuverlässigkeit der Berichte ist vielfach belegt worden. Immer wieder hat man der Bibel vorwerfen wollen, dass ihre Berichterstattung hier und da geschichtlich ungenau oder falsch sei. Nur ein Beispiel sei hier stellvertretend für viele genannt: Im Buch Daniel wird in Kapitel 5 berichtet, dass Daniel bei einem Fest des Königs Belsazar geladen war, um eine geheimnisvolle Schrift zu entziffern. Als Daniel diese Schrift entziffern konnte, bot ihm Belsazar den dritten Platz in seinem Reich an.

Lange Zeit gingen Kritiker davon aus, dass die Bibel an dieser Stelle falsch berichte. Der babylonische König hätte nach Urkundenfunden Nabonid heissen müssen. Der Zweifel am biblischen Bericht hielt sich hartnäckig, bis man einen sehr interessanten Stein entdeckte. Darauf war ein Gebet eingraviert um ein «langes Leben für Nabonid und dessen Sohn Belsazar». Vor einigen Jahrzehnten nun fand man ägyptische Texte, die belegen, dass Nabonid oft unterwegs war und dann seine Königswürde vertretungsweise an seinen Sohn Belsazar übergab. Die Bibel berichtet uns im Buch Daniel also ganz exakt. Ähnliche Beispiele haben wir in grosser Zahl sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament.

Erfahrbare Wahrheit

Das stärkste Argument für die Zuverlässigkeit der Bibel befindet sich allerdings immer noch auf einer völlig anderen Ebene: In der ganz realen Erfahrbarkeit einer lebendigen Beziehung zu dem, der hinter der Bibel steht – zu Gott selbst.

Wer sich auf die Gedanken der Bibel einlässt, kann durch den Heiligen Geist erfahren, dass hinter der Heiligen Schrift ein lebendiger Gott steht. Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) hat einmal gesagt: «Ich glaube, dass die Bibel allein die Antwort auf all unsere Fragen ist und dass wir nur anhaltend und demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen.»

Nicht erst in der heutigen Zeit, wo vieles ins Wanken gerät, kommt es darauf an, eine Grundlage zu haben, die absolut vertrauenswürdig ist. Gottes Wort hat Menschen zu aller Zeit dieses Fundament geliefert, indem es sie in die Beziehung zu ihrem Schöpfer geführt hat. Durch den Glauben an Jesus Christus, der die Erfüllung der ganzen Schrift und Gottes Wort in menschlicher Gestalt ist, kann Wahrheit in jedem Leben Raum gewinnen. Die Bibel beweist sich am liebsten mitten im Leben.

Klaus Schmidt, Theologe, ehemaliger Bibelübersetzer der Genfer Bibelgesellschaft, ist Rektor des Neues Leben Seminars

Autor: Klaus Schmidt
Quelle: Livenet http://www.livenet.ch/themen/glaube/bibel/112499-acht_gruende_fuer_die_glaubwuerdigkeit_der_bibel.html

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