»Zu keiner Zeit war das Christentum lebendiger als heute«

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»Zu keiner Zeit war das Christentum lebendiger als heute«

07.06.2016

Nicht am Aussterben
Jährlich reist die Evangelistin Christine Caine mehr als 450’000 Kilometer, um den christlichen Glauben zu verkünden. Daneben leitet sie eine Organisation, die sich im Kampf gegen den Menschenhandel einsetzt. Als sie vor wenigen Tagen darauf angesprochen wurde, dass das Christentum rückläufig sei, reagierte sie aussergewöhnlich.

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Christine Caine

Ihre Erlebnisse rund um den Erdball geben ihr einen tiefen Einblick in die Dynamik und Vitalität christlicher Gemeinden. Kürzlich wurde sie gefragt, was sie denjenigen entgegnet, die behaupten, der christliche Glaube sei am Sterben und Verschwinden. Sie kniff nicht gramgebeugt nickend die Augen zusammen, sondern brach in ein Gelächter aus: «Diese Leute müssen mehr vor Ort sein. Die Gemeinde ist auf dieser Erde pulsierender denn je. Sie war nie lebendiger und nie weiter verbreitet als heute. Wir haben nie mehr Menschen erreicht, als wir dies heute tun – und nie sind so viele zum Glauben gekommen wie in unseren Tagen!»

Und Christine Caine ermutigt weiter: «Es ist der grossartigste Moment in der Weltgeschichte, um Teil der Gemeinde von Jesus Christus zu sein.» Sicher würde bei Umfragen die Anzahl jener sinken, die sich selbst als «Christen» bezeichnen. Allerdings handle es sich hierbei um kulturelle Namens-Christen, die den Glauben nicht aktiv leben.

Den Nächsten lieben

Anstatt dass der Glaube weltweit abnehme, geschehe vielmehr etwas, was ihn neu definiere. «Am Verschwinden und Absterben sind nominelle Religion und tote, leere religiöse Werke. Doch wen stört das?» Das ursprüngliche echte Christentum sei dagegen in voller Blüte und floriere rund um den Globus. So gesehen sei die Gemeinde in guter Verfassung.

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Christine Caine

 

Gleichzeitig findet die Rednerin aber auch mahnende Worte: «Wir sollten einen aktiven, kräftigen Glauben im Alltag leben, nicht einen Sonntagsglauben, nicht einen aufgesetzten Glauben, nicht eine Religion.» Es gehe darum, eine Beziehung zu leben. «Und wir müssen wirklich lernen, was es bedeutet, den Nächsten wie sich selbst zu lieben.»

Kampf gegen Scham

Ebenfalls ruft Caine die Christen auf, sich in der Welt zu engagieren und nicht vor ihr davon zu laufen. Eine biblische Veränderung geschehe dann, wenn ein Gläubiger ein Glaubensleben führt, das wahrhaftig und vernetzt ist. «Wir können nicht etwas sagen und gleichzeitig ein anderes Leben führen.»

Sie selbst habe früher mit ihrer Scham gerungen – und sie vermute, dass viele andere Christen ebenfalls damit zu kämpfen haben. «Als ich zur Welt kam, lag ich in einem Spital, ohne Namen und ungewollt.» Später durchlitt sie sexuellen Missbrauch. «Immer hatte ich das Gefühl, nicht gewollt zu sein.» Dies betreffe auch heute viele Menschen in der gegenwärtigen Kultur, man fühle sich nicht reich oder klug oder talentiert genug.

Wissen im Herzen angekommen

Sie habe gelernt, mit dem Schmerz der Vergangenheit umzugehen und auf Jesus zu vertrauen. «Die Bibel sagt, dass Gott das Licht ist und in ihm keine Dunkelheit besteht. Bei mir dauerte es lang, bis dieses intellektuelle Wissen im Herzen angekommen war.»

Sie habe sich gefragt, warum ihr all das Schlimme widerfahren sei. Mit der Zeit aber habe sie verstanden, «dass wir in einer gefallenen Welt leben, in der schlechte Dinge auch an guten Menschen geschehen.» Sie hoffe, dass die Lektion, die sie gelernt hat, auch anderen hilft.

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